Glückliche Kindheit in Zeiten von Krisen, Pandemien und Umbrüchen
Glück ist, wenn sich ein Kind gebunden fühlt und wertvolle Beziehungen hat.
Aber was bedeutet das?
Wenn das Kind das Gefühl vermittelt bekommt das die Welt gut ist und es selbst liebenswert ist, dann ist das eine gute Grundlage für ein glückliches Leben. Dadurch entwickelt sich das sogenannte Urvertrauen. Nehmen wir mal an die kleine Lisa bekommt von ihren Eltern viel Liebe und viel Support in dem was sie macht, gibt es ihr eine Art von Selbstsicherheit was natürlich ein gutes Gefühl ist. Durch diese Erfahrung entsteht Vertrauen in tragfähige Beziehungen und in sich selbst.
Für eine glückliche Kindheit ist folgendes wichtig:
• Eine positive Grundeinstellung zum Leben
• Die Schaffung von gemeinsamen Glücksmomenten
• Anerkennung zeigen
• Verantwortungsbereitschaft fördern
• Selbstwirksamkeitserfahrung fördern
• Wenig Medienkonsum
• Altersgerechte Gespräche führen
• Liebe der Eltern
Eine positive Grundeinstellung ist wichtig, denn Kinder übernehmen meist die Verhaltensweisen der Eltern da diese Verhaltensmuster an ihre Kinder auch unbewusst weitergeben werden. Auch die Schaffung von gemeinsamen Glücksmomenten ist sehr hilfreich um dem Kind eine glückliche Kindheit zu vermitteln. Gemeinsame Glücksmomente stärken die Bindung zu den Eltern und führen zu einer positiven Grundeinstellung des Kindes. Ich meine, wer erinnert sich nicht gerne daran, wenn man zusammen mit seinen Eltern eine Sandburg baute die nicht auseinandergefallen war? Oder draußen Fußball spielte und man ein Tor schoss?
Zum Beispiel steht die kleine Lisa am Nachmittag mit Mama in der Küche und backt einen leckeren Kuchen für den Geburtstag ihrer Freundin. Der Kuchen kommt bei den Gästen so gut an das Lisa dafür sehr viele Komplimente bekommt.
Weiterhin wichtig ist auch die elterliche Anerkennung womit ein Kind sich seiner sicher sein kann etwas gut oder richtig gemacht zu haben. Verantwortungsbereitschaft und Selbstwirksamkeitserfahrungen fördern ebenfalls das Selbstvertrauen welches eine gute Grundlage einer glücklichen Kindheit darstellt. Selbstwirksamkeitserfahrung… was war das noch gleich? „Die Erfahrung, dass das eigene Handeln und die eigenen Kompetenzen sowie die Übernahme von Verantwortung zu einem positiven Ergebnis bei der Bewältigung von Lebensaufgaben führen“ (www.bpb.de) Selbstwirksamkeitserfahrung bedeutet demnach, dass jemand daran glaubt, in der Lage zu sein, Aufgaben eigenständig zu bewältigen und Ziele zu erreichen . Es beeinflusst, wie motiviert und Handlungsbereit jemand ist. Es zeigt dem Kind das man ihm etwas zutraut, was er ganz ohne fremde Einflüsse erreichen kann. Zu viel am Handy sein, sich nur mit medialem Zeug beschäftigen ist wiederum absolut nicht hilfreich, dadurch kann sich das Kind hintenangestellt und unwichtig fühlen. Statt dauerhaftes konsumieren von Medien sind z.B. das Führen von Gesprächen für das Wohlbefinden von Kindern sehr wichtig. Gespräche können hilfreich sein, wenn diese altersgerecht gestaltet werden. Kinder benötigen Antworten auf die von ihnen gestellten Fragen zum Beispiel zum Krieg in der Ukraine, zu Themen wie Leben und Tot, Corona und vieles mehr. Kein Kind möchte verhätschelt werden, sondern ernst genommen werden. Für die Kinder sind diese Dinge, wie z.B. kindgerechte Gespräche, ernst genommen werden in seinem Anliegen, gemeinsame Glücksmomente erleben und Selbstwirksamkeitserfahrungen sehr bedeutsame Komponenten für eine glückliche Kindheit.
Themen der Kinder ernst nehmen und nicht beschwichtigen
Geschehnisse um uns herum wie Pandemien, Kriege und Wirtschaftskrisen nehmen Einfluss auf die Gesundheit und Entwicklung von Kindern.
All die Themen die uns als Erwachsene beschäftigen, beschäftigt auch die Kinder. Sie nehmen die Umwelt im Hier und Jetzt wahr. Krisen, Krieg und Pandemie und dadurch veränderte Situationen oder ein verändertes Umfeld kann die Kinder sehr stark verunsichern. So etwas kann auch zu Gefühlen führen wie zum Beispiel Wut und Angst, wenn der Fernseher abends läuft und in den Medien über den Ukraine Krieg berichtet und diskutiert wird. Kinder bekommen mehr mit als wir uns denken können, darum ist es wichtig solche Gefühle nicht – nicht zu beachten/ nicht wahrzunehmen oder gar zu beschwichtigen. Im Gegenteil, den Kindern hilft es das Gesehene, Gehörte und Erlebte durch erzählen, Rollenspiele, etc. zu verarbeiten. Durch die Verarbeitung wird das ungeordnete Erlebnis geordnet und das Kind erfährt durch uns als Bezugspersonen Schutz, Stabilität und Sicherheit.
Am Abend sitzen die kleine Lisa und ihre Eltern gemütlich vor ihrem Fernseher. Bei einem Kinderfilm kommt plötzlich Werbung von den Nachrichten.
“Könnte es zu einem Krieg kommen? Könnte es uns betreffen? Mehr dazu später um 20 nach 8 hier auf…..“ nun kommen bei Lisa sämtliche Fragen auf mit gemischten Gefühlen wie Angst, Furcht, Neugier und auch Verwunderung. Die Eltern klären Lisa auf, diesmal durch Beispielen. Lisa wird immer mehr klar, das sie mit Gefühlen wie diesen eine Bezugsperson hat zu der sie gehen kann und der sie sich öffnen kann. Außerdem hat sie nun mehr Verständnis für die Geschehnisse um sie herum.
Resiliente Kinder sind starke Kinder
Krisen wie zurzeit oder auch Herausforderungen können auch sinnvoll sein um die Resilienz des Kindes zu stärken zu unterstützen und auch zu fördern. Der bei Kindern am meisten belegte Schutzfaktor für psychische Widerstandsfähigkeit ist der von stabilen Beziehungen zu warmen, offenen und strukturgebenden Personen. (Rönnau-Böse & Fröhlich-Gildhoff 2020, Fröhlich-Gildhoff 2018). Und Studien zeigen, dass Resilienz insbesondere in Krisenzeiten durchaus wichtig ist für das aktuelle und für das spätere Leben und baut sich bereits im frühen Kindesalter auf.
Resilienz ist quasi wie eine Schutzbrille, sie hilft bei schwierigen Situationen wie zum Beispiel ein Todesfall innerhalb der Familie, verlorenen Job etc. trotzdem das Gute im Leben zu sehen und weiterhin fokussiert zu sein und weitere Herausforderungen zu bewältigen, machen resiliente Menschen aus. Resiliente Kinder, sind glückliche Kinder und resiliente Erwachsene sind glückliche Erwachsene die es schaffen gesellschaftliche und persönliche Krisen zu bewältigen.
Ein Beispiel für diesen Abschnitt.
-Lisa durchlebt grade die Scheidung ihrer Eltern. Da Lisa aber eine sehr resiliente Person ist, fällt es ihr nicht so schwer wie vielleicht anderen Mädchen oder Jungen in ihrem Alter. Sie sieht dazu ihre Mutter als Bezugsperson und ein stabiles Umfeld welcher ihr viel liebe gibt und so fühlt sie sich eben liebenswert.
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