Stressmanagement für pädagogische Fachkräfte

Stressmanagement Hilfe Seminar

Für die Meisten von uns heutzutage leider kaum noch wegzudenken: Stress. 

Vor rund 50 Jahren war uns dieses Wort noch gar kein Begriff. Lediglich in der Wissenschaft fand es Anwendung und wurde vor allem mit  „hohen Tieren“, wie Managern und Führungskräften, in Verbindung gebracht. Heutzutage hat so gut wie jeder schon einmal am eigenen Leibe erfahren müssen, wie sich Stress anfühlen kann – beinahe alle demographischen Gruppen scheinen betroffen:  Rentner, die eigentlich Ihren wohlverdienten Ruhestand genießen möchten, leiden immer häufiger unter stressbedingten Symptomen. Selbst Kindergartenkinder sind häufig bereits überlastet.


Aber woran liegt das? Was sind die Ursachen für diese besorgniserregende Entwicklung?

Stress gehört heute zu den größten gesundheitlichen Risikofaktoren unserer modernen Gesellschaft. Doch nicht nur in unserem privaten Umfeld trifft es uns: vor allem im beruflichen Alltag zeigen sich erschreckende Zahlen: “Europaweite Befragungen haben ergeben, dass fast jeder dritte Beschäftigte (davon) betroffen ist. Studien deuten darauf hin, dass 50 % – 60 % aller verlorenen Arbeitstage mit Stressproblemen in Zusammenhang stehen.” (Kaluza, 2015, S. 4)  Stress ist komplex und durch seine Vielschichtigkeit heute in allen Lebensbereichen zu finden.

Wer heute als sozialpädagogische Fachkraft arbeitet, hat mit Rahmenbedingungen zu tun, die sich in den letzten Jahren extrem verändert haben: die Erwartungen an Fachkräfte im Elementarbereich sind signifikant gestiegen und tun es auch weiterhin. Der quantitative Ausbau der Kinderbetreuung wird zwar voran getrieben, jedoch ohne jeglichen Fokus auf eine zeitgleich qualitativ hochwertige pädagogische Arbeit. In vielen Einrichtungen mangelt es an Personal – aufgrund der extremen Stressbelastung nehmen Fehlzeiten kontinuierlich zu.


Allgemein lassen sich drei Formen von Stress unterscheiden


1. Stress in Form von äußeren, belastenden Einflüssen


2.Körperliche sowie psychische Reaktionen und Folgen in Bezug auf Stress


3. Persönliche Motive, Einstellungen, Glaubenssätze und Haltungen, die in uns Stress auslösen


Stressoren

Unter ,,Stressoren“ versteht man belastende (Arbeits-)Bedingungen, finanziellen Druck oder mangelnde Zeit für private Interessen und einen entsprechenden Ausgleich, um seine Reserven wieder aufzuladen. Hierdurch entsteht ein erhebliches Ungleichgewicht, welches wiederum zu einem erhöhten Stresslevel führt. Solche Situationen lösen bei uns häufig verschiedenste körperliche Reaktionen aus: Unruhe und Nervosität, Schlafstörungen, schwitzige Hände oder sogar Herzrasen sind nur einige Beispiele.

Da Stressoren hierbei eine Schlüsselrolle einnehmen, möchte ich im Folgenden gerne näher auf sie eingehen:
“Als Stressoren bezeichnen wir (..) alle die Anforderungsbedingungen in unserer Umwelt, in deren Folge es zur Auslösung einerStressreaktion kommt” (Kaluza, 2015, S. 8). 

Stress ist zu erst einmal eine Reaktion des Organismus auf einen Reiz, der nicht bewältigt werden kann. Wir unterscheiden hierbei in positiven Stress, den Eustress, und negativen Stress, den Distress. Der Distress kann uns dauerhaft krank machen. In der heutigen Zeit sind wir tagtäglich einer wahren Reizüberflutung ausgeliefert: durch Radio, Fernsehen, Werbung, Verkaufsangebote, Smartphones und Co. werden wir rund um die Uhr gezwungenermaßen auf Trab gehalten. Dazu kommt, dass häufig die Phasen der Erholung zu kurz ausfallen und die körperliche Erregung nicht vollumfänglich abgebaut werden kann. Die Folge: zum teil dauerhafte Erschöpfungserscheinungen.

Der Eustress hingegen ist bedeutsam für das Überleben des Menschen: positiver Stress bringt uns in einen aktiven Zustand und macht uns leistungsfähiger. Man nennt ihn daher auch den „Wachstums- und Entwicklungsstress“. Bei Eustress sind der Sympathikus und Parasympathikus im stetigen Wechselspiel, wohingegen beim Distress der Sympathikus zu aktiv ist.                                                                

Und dennoch: Wir können immer selbst beeinflussen, wie wir auf einen Reiz  reagieren wollen.

Zwischen dem Reiz und der Reaktion befindet sich eine Art Freiraum, welchen wir uns zu Nutzen machen können. Hierbei gibt es nicht die „eine“ vorgegebene Reaktion, sondern verschiedene, individuelle Ansätze. Wir haben also die Wahl, wie wir auf den Reiz reagieren. Es fordert Verantwortung, uns dessen zuerst einmal bewusst zu werden. Doch der Schlüssel zur Lösung des Problems liegt bereits in uns.

Wie entwickeln sich Stressoren? Eine Stresssituation entwickelt sich, wenn wir glauben, der Situation nicht mehr Herr zu sein. “Stress entsteht also immer erst dann, wenn eine Diskrepanz zwischen der Anforderung einerseits und unseren eigenen Bewältigungskompetenzen andererseits besteht” ( Kaluza, 2015, S. 9) insbesondere, wenn wir das Erreichen für uns wichtiger Ziele bedroht sehen. Wie intensiv wir etwas als „Stress“ empfinden hängt damit zusammen, welcher Bedeutsamkeit wir einer Situation zuschreiben (vgl. Kaluza, 2015,).

Stressreaktionen sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Wichtig ist es, seine Stressreaktionen zu beobachten und zu kennen, um entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Gerade wenn wir mit Kindern arbeiten, entwickeln wir häufig eine Art Tunnelblick. Das Kind steht immer im Fokus: wir richten die selektive Wahrnehmung zu 100% auf die Kinder und blenden alles andere um uns herum aus. Das führt häufig dazu, dass wir unsere Grundbedürfnisse völlig vergessen. Vor allem in sozialen Berufen ist es wichtig, sich einen aktiven Ausgleich für sich selbst zu suchen und für die eigenen Bedürfnisse einzustehen.


1. Lernen Sie, die Dinge wieder zu genießen! Sich etwas zu gönnen, ist nichts Schlechtes. Häufig bekommen wir als Kinder eingetrichtert, sich bloß nicht zu viel zu gönnen. Wir alle kennen den Spruch: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“. Jedoch sind bewusste Genussmomente wichtig für uns.


2. Nehmen Sie sich die Zeit zum Genießen! Schaffen Sie sich ruhige Augenblicke, um wieder bewusst genießen zu können.
Genuss unter Stress ist kein Genuss mehr. Genießen Sie mit allen Sinnen!


3. Wenn Sie lesen, lesen Sie, und wenn Sie essen, dann essen Sie. Versuchen Sie einmal, die Dinge nicht mehr alle gleichzeitig tun zu wollen, sondern tun Sie das, was Sie tun, bewusst. Hierbei ist es wichtig, gedanklich präsent. Auch das lässt sich gut trainieren, z.B. durch meditieren. Seien Sie gegenwärtig. Leben Sie im Hier und Jetzt!


4. Schulen Sie Ihre Sinne! Versuchen Sie einmal, wie früher, Ihre Sinne vollumfänglich zu nutzen.  Lassen Sie sich voll auf den Moment ein – tasten, riechen, schmecken und hören sie einmal wieder, wie ein Kind, dass diese Dinge zum ersten Mal in seinem Leben entdeckt. In jeder Kleinigkeit steckt ein Zauber.


5. Genießen Sie das Leben auf Ihre Art! Finden Sie heraus, was Ihnen gut tut. Es bedarf hierbei keinerlei Vergleiche, denn es geht allein um Sie. Fühlen Sie einmal in sich hinein, was Ihnen wirklich gut tut und dann handeln Sie danach.


6. Genießen Sie lieber weniger, aber dafür richtig! Schon kurze Erholungsphasen sorgen für einen Ausgleich: ein kurzer Spaziergang in der Mittagspause, ein Hörbuch oder eine Meditation am Abend wirken wahre Wunder.


7. Verstärken Sie Ihre Vorfreude! Schaffen Sie sich im Alltag immer wieder besondere Erlebnisse. Kleine Highlights sind wichtig, um sich immer mal wieder etwas gutes zu tun. Dann gibt es mit Sicherheit immer einen Grund zur (Vor-)Freude. 


8. Genießen Sie die kleinen Dinge des Lebens! Häufig sind es die kleinen Dinge, wie ein schöner Sonnenaufgang, die es sich ganz bewusst zu genießen lohnt.

In meinem Seminar oder im Coaching  zeige ich Ihnen viele verschiedene, effektive Möglichkeiten mit dem eigenen Stresserleben besser umzugehen. Sie lernen, wie es sich anfühlt, innere  Ruhe und Gelassenheit zu erfahren und in Stressmomenten wieder zu sich selbst zu finden um entspannt mit der Situation umgehen zu können.

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